Unsere Professur
Die Professur für frühkindliche Entwicklung der Universität Leipzig erforscht die außergewöhnliche kulturelle Variabilität menschlichen Denkens und Handelns. Unser Ziel ist es, kulturelle Variabilität psychologischer Phänomene zu dokumentieren und die sozialen Verhaltensweisen des Menschen zu identifizieren, die die kulturelle Variabilität strukturieren und stabilisieren.
Zu diesem Zweck vergleichen wir die Entwicklung sozialer Fähigkeiten und Motivationen bei menschlichen Kleinkindern und Erwachsenen im interkulturellen Vergleich. Dieser kulturvergleichende Ansatz ermöglicht es uns, die Flexibilität des Entwicklungsprozesses in verschiedenen Domänen zu verstehen und den Einfluss verschiedener Umweltfaktoren auf die Entwicklung des Individuums zu isolieren. Weiterhin bietet er die Möglichkeit die grundlegenden Universalien des sozialen Verhaltens und Verstehens zu beschreiben. Diese Forschung wird weltweit in verschiedensten kulturellen Kontexten durchgeführt.
Weiterhin verfolgen wir neben dem kulturvergleichenden auch einen artvergleichenden Ansatz. Auf der Suche nach einer adäquaten Beschreibung menschlicher sozialer Fähigkeiten und Motivationen ist ein Vergleich mit anderen, den Menschen nah verwandten Arten, unabdingbar. Nur im Kontrast mit anderen Primaten werden die Eigenschaften, die den Menschen charakterisieren, sichtbar. Dieser Vergleich verdeutlicht die außergewöhnlichen Strukturen menschlichen Sozialverhaltens und die damit verbundenen einzigartigen Fähigkeiten zur Koordination und Kommunikation, die es den Menschen ermöglichen, in auffallend großen Gruppen zusammenzuleben, die durch ein hohes Ausmaß an kultureller Variabilität gekennzeichnet sind.