Pressemitteilung 2021/205 vom

Das Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig hat am Mittwoch (3. November) für sein Projekt „VieLeS – Vielfalt im Lehramt und an Schulen“ den Deutschen Lesepreis 2021 der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung erhalten. Das Transferprojekt belegte in der Kategorie „Herausragendes kommunales Engagement in der Leseförderung“ den dritten Platz. Hier lernen Lehramtsstudierende direkt im Klassenzimmer, wie Schüler:innen Spaß am Lesen entwickeln. Der Deutsche Lesepreis 2021 ging an 16 Personen und Einrichtungen, die sich nachhaltig für die Leseförderung einsetzen.

Die Shortlist des Deutschen Lesepreises 2021 umfasste 50 Projekte und Personen in fünf Kategorien. Ausgewählt wurden sie aus rund 400 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet. VieLeS konnte sich final in seiner Kategorie gegen sieben Mitnominierte durchsetzen. „Diese Auszeichnung durch ein solch profundes Gremium ist für uns eine große Anerkennung. Sie unterstreicht, wie wichtig das Engagement unserer Studierenden über die Lehrveranstaltungen hinaus ist und dass der Transfer in die Bildungspraxis gebraucht und gewürdigt wird. Wir danken der Stiftung Lesen und allen Beteiligten für diesen Preis“, sagte ZLS-Direktor Dr. Jürgen Ronthaler.  

Der Deutsche Lesepreis wurde in diesem Jahr ausschließlich digital verliehen. „Lernen bedeutet Nehmen und Geben. Dieses Prinzip ist der rote Faden, der alle Beteiligten von VieLeS motiviert. Mit großem Gewinn – vor allem für die Student:innen und Schüler:innen“, hieß es zur Begründung. Der Preis wurde gestiftet vom Deutschen Städtetag und der Deutschen Fernsehlotterie. Er ist für das ZLS mit einer Urkunde und einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden. Dieses wird genutzt, um weitere Angebote für die Professionalisierung von Studierenden und die thematische Vernetzung der Partner:innen im VieLeS-Projekt in Leipzig zu realisieren. Angedacht ist ein VieLeS-Barcamp im Februar 2022.

Das Projekt VieLeS

Kommas retten leben – so der Slogan für das Projekt auf der Werbepostkarte von VieLeS. Bezogen ist er auf den Satz „Komm, wir essen, Oma Erna.“ Mit der richtigen Satzzeichensetzung bleibt Oma Erna verschont, sonst geht es ihr ganz schön an den Kragen. Das Projekt „Vielfalt im Lehramt und an Schulen“ zielt in der Umsetzung auf die Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen von Leipziger Schüler:innen und auf die Verbesserung der Vermittlungskompetenz von Lese- und Schreibkompetenzen von Leipziger Lehramtsstudierenden. Lese- und Schreibkompetenz sind basale Voraussetzungen zum Wissenserwerb und -transfer und wirken auf Persönlichkeitsbildung, Selbstverwirklichung und Teilhabe in der Gesellschaft.

Seit September 2020 ist das Projekt am ZLS etabliert und bietet mit Ganztagsangeboten zur Lese- und Rechtschreibförderung Potentiale für die Schulentwicklung an Leipziger Grund-, Förder-, Oberschulen und Gymnasien. Getragen werden diese Angebote als Fördereinheiten durch Lehramtsstudierende der Universität Leipzig aus allen Fachbereichen und Schulformen, die über das ZLS an die Schulen vermittelt werden. Die Nachfrage ist groß. Bereits in der Pilotphase im Schuljahr 2020/2021 nahmen doppelt so viele Schulen und Studierende teil wie angestrebt. 69 Studierende waren an 32 Schulen in 84 Einzel- oder Gruppensettings zur Unterstützung von Lese- und Schreibprozessen von Schülerinnen und Schülern aktiv. Dort setzen Sie sich dafür ein, Kinder und Jugendliche fürs Lesen und Schreiben zu begeistern – mit klassischen Methoden ebenso wie mit außergewöhnlichen Formaten, die für Abwechslung sorgen. Die Student:innen nutzen unter anderem Vorleseaktionen, digitale Kanäle und Debattier- oder Leseklubs, um den Lernständen und Interessen ihrer Schüler:innen gerecht zu werden.