Auf unserer Seite finden Sie Informationen zum Modul „Einführung in die Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik“, Einblicke in unsere Arbeit mit (Video-)Fällen und dem digitalen Reader sowie Hinweise zu unseren Tutorien und weiteren Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium. Außerdem erfahren Sie mehr über die Modulprüfung und die Betreuung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten im Staatsexamen.

Die Professur trägt die Verantwortung für das Modul 05-BWI-01-SEK „Einführung in die Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik“. Zudem bieten wir einzelne Veranstaltungen in den Modulen 05-BWI-02 und 05-BWI-07 im Rahmen des Lehramtsstudiums an.


Den methodischen Kern unserer Lehre bildet die Arbeit an schulpraktischen Fallbeispielen, die wir literaturgestützt aus verschiedenen berufsfeldbezogenen theoretischen Perspektiven diskutieren und analysieren. Dabei vertiefen wir aktuelle sowie grundsätzliche Fragen des Lehrens und Lernens, wie zum Beispiel Fragen zu (demokratischer) Bildung und Erziehung, Aspekte der Lehrpersonen-Schüler:innen-Beziehung, des Umgangs mit Leistungen von Schüler:innen, der Arbeit mit (digitalen) Medien usw.

Im ersten bildungswissenschaftlichen Modul besuchen Sie drei obligatorische Lehrveranstaltungen: eine Vorlesung (“Einführung in die Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik”) und zwei Seminare (SE01 “Tätigkeitsfelder, Beruf und Rolle der Lehrkraft” und SE02 “Lehren und Lernen in der Primar-/Sekundarstufe”). Sofern Sie das Lehramt an Grundschulen studieren, streckt sich das Modul 05-BWI-01-PRIM über zwei Semester; das Seminar SE01 findet im Wintersemester statt, Vorlesung und SE02 im darauf folgenden Sommersemester. Alle anderen Studierenden besuchen das Modul 05-BWI-01-SEK; hier finden alle drei Veranstaltungen in einem Semester statt und das Modul wird jedes Semester angeboten.


Die Seminare bauen auf Ihrer vorherigen Lektüre von bildungs-, erziehungs- und grundlagentheoretischer Literatur der Schulpädagogik und Allgemeinen Didaktik auf; für die Vorlesung ist eine solche Vorbereitung nicht vorgesehen.


In den Seminaren für die Sekundarstufe arbeiten wir mit einem digitalen Reader. Dieser fördert kreatives und gemeinschaftliches Lernen und ermöglicht es, “die Potenziale von nicht-linearem Text in einer kollaborativen Online-Lernsituation” (shrimpp.de) zu nutzen. SHRIMP ist der digitale Reader des Lehrstuhls für Allgemeine Didaktik und hat seinen Ursprung in einem drittmittelgeförderten Projekt der Universität Leipzig. SHRIMP steht für “Social Hypertext Reader and Interactive Mapping Platform” und bietet zahlreiche Vorteile beim praktischen Einsatz in der Hochschulbildung.

Oft meinen wir, das Allgemeine in  Schul- und Unterrichtssituationen vorab schon zu kennen, bspw. weil wir selbst alle eine gewisse “Schulerfahrung” haben. Allerdings: Diese Erfahrung ist eben gerade nicht allgemein, sondern subjektiv geprägt. In Form kasuistischer Lehrer:innenbildung und damit durch Fallanalysen treten wir in Distanz zu eigenen intuitiven (Vor-)Urteilen und dem eigenen “ersten Eindruck”. Dabei ist zentral das eigene Wissen darum, was passiert, und was - bspw. bezogen auf das Lehrer:innenhandeln - gut oder nicht gut ist, zurückzustellen, und sich dem Verstehen der Situation in gründlichen Erwägungen und Analysen zu nähern. 

In diesem Sinne dient die Fallarbeit in den Lehrveranstaltungen des ersten bildungswissenschaftlichen Moduls auch als Einübung in eine reflexive Haltung gegenüber der eigenen und fremden pädagogischen Praxis. Die fallbasierte Lehre nimmt das sogenannte Technologiedefizit ernst. Das bedeutet, dass es zum einen keine eindeutige Antwort darauf gibt, was „guter Unterricht“ ist, und zum anderen, dass das Handeln und die Entscheidungen von Lehrkräften immer von der jeweiligen Situation abhängen. Daher geht es nicht darum, feste „Rezepte“ für erfolgreichen Unterricht zu vermitteln. Vielmehr zielt die fallbasierte Lehre darauf ab, Sie als angehende Lehrpersonen zu befähigen, Ihr pädagogisches Handeln auch unter Handlungs- und Entscheidungsdruck reflektieren zu können. 

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: grafische Darstellung zur Frage: Warum analysieren wir Fallbeispiele?
Warum analysieren wir Fallbeispiele?; Grafik: Ariane Hinneburg

In der Lehrer:innenbildung spielen dokumentierte Schul- und Unterrichtssituationen (“Fälle”) eine zentrale Rolle, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Besonders effektiv ist dabei die Arbeit mit videographierten Unterrichtsszenen. Im Vergleich zu textbasierten Fällen bieten Videos eine höhere Komplexität: Während Texte oft nur einen Ausschnitt des Unterrichtsgeschehens dezidiert aus der Perspektive eines Beobachters/einer Beobachterin wiedergeben, vermitteln Videos die gesamte Dynamik des Unterrichts, inklusive Körpersprache und Interaktionen. Sie ermöglichen es, Unterricht aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten – von Mimiken und Gestiken der Lehrkraft über die Äußerungen und Körperbewegungen der Lernenden bis hin zu den räumlichen und materiellen Bedingungen des Klassenzimmers. Die Videofallarbeit bietet Studierenden die Möglichkeit, nicht nur einzelne Handlungen zu beobachten, sondern die gesamte Dynamik des Unterrichts besser zu verstehen und tiefergehend zu analysieren.
Zusätzlich erweitern wir die individuelle Auseinandersetzung um ein Moment gemeinschaftlichen Lernens im digitalen Raum. Wie auch bei der Arbeit mit Texten im digitalen Reader setzen wir auf eine kooperative und interaktive Lernplattform (Link) als zeitgemäßes Medium, bei dem die individuelle und gemeinschaftliche Fallarbeit unmittelbar an den Videos erfolgen kann.

Damit möchten wir Folgendes erreichen:

  1. Das Videoportal bietet Ihnen einen digitalen Raum, in dem vielfältige Unterrichtssituationen beobachtet, analysiert und kritisch reflektiert werden können. Durch die gemeinsame Arbeit mit Videos können Sie ihre Reflexion auf reale Beispiele stützen, was Ihr Lernen praxisnäher und effektiver macht.
  2. Die Arbeit mit komplexen Unterrichtsvideos unterstützt Sie dabei, Ihre Beobachtungen kritisch zu hinterfragen. Sie lernen - vor allem über den Austausch untereinander -, verschiedene Perspektiven einzunehmen und Unterrichtssituationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
  3. Sie sollen in der Lage sein, pädagogische Theorien mit dem, was Sie im Video sehen, zu verknüpfen. Dadurch lernen Sie, wissenschaftliche Methoden auf konkrete Herausforderungen im Unterricht anzuwenden und diese Erkenntnisse in Ihre spätere Berufspraxis zu integrieren.

Begleitend zum Modul 05-BWI-01-SEK „Einführung in die Schulpädagogik und die Allgemeine Didaktik“ werden für die Studierenden des Sekundarbereichs jedes Semester Tutorien angeboten. Ziel der Tutorien ist die aktive Auseinandersetzung mit den Modulinhalten in kleine(re)n Gruppen. Diese werden durch Studierende höherer Semester angeleitet, welche das Modul bereits erfolgreich abgeschlossen haben. Der Vorteil der Tutorien ist die Arbeit auf Peer-Ebene. Gerade Studierende in den niedrigeren Semestern haben es somit leichter, Hemmschwellen abzubauen, sich aktiv einzubringen und Fragen zu stellen, welche sie in den regulären Lehrveranstaltungen möglicherweise nicht stellen würden.
Die Tutorien gehen auf Fragen zur Vorlesung ein und bieten Arbeitsstrategien zur Vorbereitung auf die Prüfungsleistung im Modul an. Nicht zuletzt dienen die Tutorien der Anwendung von Gelerntem aus den Modulveranstaltungen durch die Interpretation von Fallbeispielen.
Durch die Nutzung verschiedener digitaler Medien können darüber hinaus eigene Lernerfahrungen im digitalen Raum reflektiert werden. Daraus ergeben sich Anknüpfungspunkte für die eigene spätere Lehrtätigkeit.
Die Tutorinnen und Tutoren werden durch Mitarbeitende des Arbeitsbereichs betreut. Dazu gehören neben regelmäßigen Planungssitzungen auch die Anleitung zu kollegialer Hospitation und regelmäßige Reflexions- und Auswertungstreffen.
 

Im Zentrum des ersten bildungswissenschaftlichen Moduls steht die Arbeit mit schulischen Fallbeispielen, die Sie aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven analysieren. Diese Fallarbeit hilft Ihnen, pädagogische Situationen differenziert zu verstehen, Urteile zu begründen und eine reflexive Haltung gegenüber Unterricht und Schule zu entwickeln.

Die Modulprüfung besteht in einer digitalen Open-Book-Fallanalyse, bei der Sie auf die Inhalte aller Lehrveranstaltungen des Moduls zurückgreifen. Ihre Aufgabe ist es, den vorgegebenen Fall wissenschaftlich zu analysieren, Fachtermini korrekt zu verwenden und Bezüge zu Theorien und Autor:innen aus den Lehrveranstaltungen herzustellen.

Dabei gilt: Die Prüfungsleistung ist eine individuelle und nicht-kooperative Arbeit. Sie dürfen sämtliche selbst erstellten und im Modul genutzten Materialien verwenden. Auch der Einsatz generativer KI-Tools ist erlaubt, sofern er reflektiert, transparent und nicht ersetzend erfolgt. Entscheidend bleibt, dass Sie die inhaltliche Kontrolle behalten und Ihren Arbeitsprozess nachvollziehbar gestalten.

Unterstützende Informationen finden Sie außerdem zu

  • den formalen Rahmenbedingungen der Prüfung (Anmeldung, Termin, Nachteilsausgleich, Wiederholungsmöglichkeiten, Prüfungsausschuss)
  • dem Umgang mit Täuschungsversuchen und Plagiaten
  • sowie Hinweisen zur wissenschaftlichen Integrität und zum Einsatz von KI in Prüfungsleistungen.

Zu den ausführlichen Informationen zur Modulprüfung 05-BWI-01-SEK

Leider können wir im Arbeitsbereich Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik des Sekundarbereichs für den Prüfungszeitraum Sommer 2026 keine Abschlussarbeiten betreuen. Das betrifft die Anmeldung der Arbeit im Oktober 2025 und die Abgabe im April 2026.

Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, und wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstehen könnten. Der Grund für diese Maßnahme ist der erhöhte Lehraufwand, der im Wintersemester durch Änderungen in den Studienordnungen und dem empfohlenen Studienablauf in den von unserem Arbeitsbereich verantworteten Modulen entstanden ist.

Im darauffolgenden Prüfungszeitraum (Winter 2026/27, Anmeldung der Arbeiten im April 2026, Abgabe im Oktober 2026) werden wir wieder Themen ausschreiben und wissenschaftliche Abschlussarbeiten betreuen.

Wenn Sie auch in anderen Arbeitsbereichen keine Betreuung für die wissenschaftliche Abschlussarbeit finden, nehmen Sie bitte mit dem Referat 42/Prüfungen des Sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung Kontakt auf, das die Abschlussprüfung organisiert.