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Unser Projekt untersucht den Einfluss von Übungstests und Wiederholungsphasen auf die Behaltensleistung im Zusammenspiel mit Sprachwechsel. Der generelle Nutzen von Übungstests – der sogenannte Testing-Effekt - ist ein empirisch validiertes Phänomen. Wir untersuchen limitierende bzw. verstärkende Faktoren dieses Effekts auf der individuellen sowie der instruktionalen Ebene.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Der Testing-Effekt
Grafik: Moritz Wußing

Wenn man als Lehrkraft in eine Klasse kommt, die in der folgenden Stunde einen Vokabeltest schreibt, wird man viele der Schüler:innen sehen, wie sie sich selbst oder gegenseitig mit „Lernkarten“ abfragen. Schreibt die selbe Klasse aber eine Mathearbeit, sieht man die meisten der Schüler:innen eher, wie sie nochmal den Hefter durchlesen. In einem Fach glauben die Schüler:innen also an den Nutzen von retrieval-induced-learning (auch wenn sie es wohl nicht so nennen würden…), im anderen Fach hingegen eher an das repetition-induced-learning. Woran aber liegt das? Sind die Mechanismen des Testing-Effekts auf sprachliche Fächer begrenzt? Wie muss der Übungstest bzw. die Selbstabfrage beschaffen sein? Was sind Faktoren, die einzelne Schüler:innen besonders stark von Übungstests profitieren lassen? Oder was sind die Voraussetzungen, die man individuell erfüllen muss, um von einem Übungstest zu profitieren?

 

In der derzeitigen Phase unserer Studie fokussieren wir uns auf den Einfluss der Materialgestaltung auf die Lernförderlichkeit des Übungstests. Dazu verändern wir bedingungsweise die Elaborierbarkeit des Materials durch Variationen in der sprachlichen Einbettung sowie der sprachlichen Kohärenz der zu lernenden Informationen. Die Studie findet in Kooperation mit der Universität Graz statt.

 

Literatur zum Einstieg in die Thematik

  • Carpenter, S. K. (2009). Cue strength as a moderator of the testing effect: The benefits of elaborative retrieval. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 35(6), 1563–1569.
  • Kang, S.H.K., McDaniel, M.A. & Pashler, H. (2011). Effects of testing on learning of functions. Psychonomic Bulletin and Revie 18, 998–1005.
  • Karpicke, J. D., & Blunt, J. R. (2011). Retrieval practice produces more learning than elaborate studying with concept mapping. Science, 331(6018), 772–775.
  • Pyc, M. A., & Rawson, K. A. (2010). Why testing improves memory: Mediator effectiveness hypothesis. Science, 330(6002), 335.