In diesem Projekt stellen wir uns die Frage, wie Lehrpersonen mit Äußerungen von Schülerinnen und Schülern umgehen, wie sie also auf Beiträge im Unterrichtsgespräch reagieren.

Beobachtet man Unterrichtsgespräche, so gewinnt man oftmals den Eindruck, dass hier – entgegen wichtigen pädagogisch-psychologischen Theorien (z. B. Cazden, 1988; Hattie, 2015; Rymes, 2015) – kaum Vernetzung von Konzepten und Inhalten stattfindet (Wadou, 2007). Selten stellen die Schülerinnen und Schüler Fragen, was Holzkamp (1991, 1993) damit begründet, dass die ursprüngliche Lehrerfrage andere Schülerfragen verhindert. Stellen SuS Fragen, sind diese nur selten Ausgangspunkt weiteren Lernens, sondern werden durch die Lehrperson eher eingeschränkt (Scardamalia & Bereiter, 1992).

Es stellt sich also die Frage, wie Lehrpersonen mit den Äußerungen von SuS umgehen, wie sie also auf Schülerbeiträge im Unterrichtsgespräch reagieren. Dieses (Nicht-)Eingehen kann einen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit und den Selbstwert der SuS (und damit auch auf die Leistungen der SuS) haben.

Diesen Zusammenhang wollen wir im Projekt U-Dialog untersuchen. In drei Phasen werden wir zunächst anhand von Videos und Transkripten die Interaktion im Unterrichtsgespräch aufzeichnen. Weitere wichtige Indikatoren für das positive oder negative Selbstempfinden der SuS sind möglicherweise in der Körperhaltung dieser abzulesen. In der zweiten Phase wird das Unterrichtsgespräch experimentell variiert (in Kleingruppen). Zur Erfassung der Selbstwirksamkeit und des Selbstwerts der SuS werden wir sowohl standardisierte Instrumente als auch innovative Erhebungsformen (Kinect zur Erfassung des körperlichen Emotionsausdrucks) benutzen. In Phase 3 schließt sich der Praxistransfer an.

Bei Interesse an Mitarbeit in diesem Forschungsprojekt im Rahmen von Abschlussarbeiten lesen Sie bitte folgende Richtlinien.

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