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Neue Lehrveranstaltung und Kooperationen
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An dieser Stelle informieren wir Sie über eine neue Lehrveranstaltung und Kooperationen.
Der FriLefT befindet sich noch im Aufbau und dient als wichtiger Impulsgeber und Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer, nachhaltiger partizipativer Arbeitsformen an sächsischen Hochschulen sowie in der Arbeitswelt in Sachsen.
Der Freiraum für inklusive Lehre, Forschung und Transfer (FriLeFT) geht aus dem Hoschulprojekt QuaBIS hervor und befindet sich derzeit im Aufbau. Er soll die Möglichkeit bieten, langfristig partizipative Lehr-, Forschungs- und Transferformate an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät umzusetzen.
Hier erfahren Sie etwas über die Hintergründe inklusiver Hochschulentwicklung sowie über die Tätigkeitsfelder des FriLeFT.
Hochschulen sind bedeutende Institutionen der Wissensproduktion, die sich öffnen müssen, um neue gesellschaftliche Prozesse und Akteure einzubeziehen. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention sollen sie ihren exklusiven Charakter hinterfragen und inklusionssensibel werden, um die Bedürfnisse verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu berücksichtigen. Besonders Menschen mit Lernschwierigkeiten (oder sogenannter geistiger Behinderung) haben bisher keinen (angemessenen) Zugang zu Hochschule und Gestaltungsmöglichkeiten in Lehre, Forschung und Transfer. Eine inklusionssensible Hochschule sollte Wege finden, dies zu ändern und den Grundsatz "Nichts über uns ohne uns!" aus den Disability Studies umsetzen.
Internationale Erfahrungen zeigen, dass der Einbezug nicht-akademischer Expert:innen - wie Menschen mit Lernschwierigkeiten - in Lehre und Forschung durch Konzepte wie "participatory/inclusive research", "service user involvement" oder "shared authority" möglich und bereichernd ist. Auch im deutschsprachigen Raum gibt es zunehmend Projekte zur Partizipativen/Inklusiven Forschung und Lehre, die zu Diversitätssensibilität und sozialer Verantwortung von Hochschulen beitragen.
Es ist wichtig, diese Erfahrungen in nachhaltige Strukturen zu überführen, um die Verbindung zwischen Hochschule und Gesellschaft zu stärken.
Um innerhalb der Erziehungswissenschaft eine diversitätssensible Professionalisierung auszubauen, muss eine Auseinandersetzung mit Hierarchien von Wissensformaten sowie eine kritische Analyse von Wissensasymmetrien und der Situiertheit von Wissen(sproduktion) im Hochschulbereich erfolgen. Auf dieser Reflexionsbasis sollen im FriLeFT gemeinsam mit den Bildungs- und Inklusionsreferent:innen Formate in den Bereichen partizipativer Lehre, Forschung und Transfer (Wissenschaftskommunikation) weiterentwickelt werden.
Im internationalen Kontext lässt sich für die Sozialforschung bereits seit geraumer Zeit ein kritischer Diskurs feststellen, der danach fragt, für wen universitäres Wissen nützlich und zugänglich sein sollte. Im Zuge dessen gewinnt die sogenannte Partizipative Forschung verstärkt an Bedeutung. Sie gilt als „ein Oberbegriff für Forschungsansätze, die soziale Wirklichkeit partnerschaftlich erforschen und beeinflussen“, mit dem Ziel eben diese „soziale Wirklichkeit zu verstehen und zu verändern“ (Unger 2014, 1). In diesem Kontext haben sich in den letzten 10 Jahren im deutschsprachigen Raum verschiedene Ansätze entwickelt, die sich weitgehend unter dem Bereich ‚Partizipative Lehre’ fassen lassen (Goldbach & Leonhardt 2023). Eine inklusionsorientierte und partizipative Lehre wie sie von Bildungs- und Inklusionsreferent:innen durchgeführt wird, ist ein Schritt zur „Öffnung und Demokratisierung der Produktion von Wissen” (Lummerding 2019, 78). Gleichzeitig bedarf es einer Befähigung der Studierenden, Professionalisierungsdiskurse nicht nur vermittelt zu bekommen, sondern sie aktiv mitzugestalten. Ein menschenrechtlich fundiertes Verständnis von Hochschulbildung macht deutlich, dass Öffnungsprozesse an Hochschulen in enger Verbindung mit einer Pluralisierung von Perspektiven stehen. Dies verlangt Öffnungsprozesse an Hochschulen im Sinne ihrer sozialen Verantwortung sowie die Etablierung von festen Strukturen der Wissenschaftskommunikation.
Weiterführende Literatur:
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, entsteht an unserer Fakultät der Freiraum für inklusive Lehre Forschung & Transfer (FriLeFT). Ziel des FriLeFTs ist es, die bisherigen Aktivitäten zu partizipativer Lehre, Forschung und Transfer, die in den letzten 10 Jahre erfolgreich umgesetzt wurden, zu bündeln und zu etablieren. Inklusive und partizipative Forschung und Lehre gewinnen im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung. Dennoch fehlen bisher grundständige theoretische Bezugnahmen und Rahmungen sowie Netzwerkstrategien zur Bündelung des Diskurses und der (eigenen) Aktivitäten im Feld der Partizipativen und inklusiven Forschung und Lehre. Durch die Gründung eines „Freiraums für inklusive Lehre, Forschung und Transfer (FriLeFT)“ / „Open Space for inclusive higher education, research and transfer“ erhält die Universität Leipzig ein Alleinstellungsmerkmal und wird dadurch im deutschsprachigen Raum sowie im internationalen Kontext an Visibilität gewinnen.
Der FriLeFT baut auf den Erfahrungen des Lehr- und Transferprojekts QuaBIS auf. In diesem Projekt qualifizierten sich zwischen Mai 2019 und Dezember 2022 fünf Personen mit Behinderungs- und Diskriminierungserfahrungen an der Universität Leipzig als Wissensvermittlerinnen (= Bildungs- und Inklusionsreferentinnen). Sie gestalten seitdem die Hochschullehre und -forschung aktiv mit und folgen - insbesondere in der Lehrer:innenbildung - damit dem Motto "Inklusion inklusiv lehren". Sie setzen sich - auf der Basis eines marginalisierten, sonderinstitutionsgeprägten Erfahrungshintergrundes - kritisch und reflektiert mit theoretischen Inhalten und hochschuldidaktischen Methoden auseinander. Durch ihre Präsenz im Hochschulalltag und die Mitgestaltung von Lehre tragen sie maßgeblich zu Barrierefreiheit und Diskriminierungsbewusstsein bei und leisten einen wichtigen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit Ableismus im Kontext der Hochschule.
Der FriLefT befindet sich noch im Aufbau und dient als wichtiger Impulsgeber und Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer, nachhaltiger partizipativer Arbeitsformen an sächsischen Hochschulen sowie in der Arbeitswelt in Sachsen.
Wir kooperieren mit einer Vielzahl an Partner:innen aus Hochschule, Politik und Gesellschaft, hier finden Sie mehr dazu. Für eine möglichst breite Wirkung der Aktivitäten in Lehre, Forschung und Transfer sollen bestehende Kooperationsstrukturen weiterentwickelt und ausgebaut werden.
Haben Sie Fragen an uns? Dann melden Sie sich gern bei der Projektleitung.